Die Aktien von Autoherstellern wie Tesla, Ford und General Motors sind am Freitag stark gestiegen. Ein Grund dafür ist ein bullishes Signal der technischen Analyse. Der andere Grund könnte die Anleger überraschen. Sind das erste Anzeichen für den Beginn eines neuen Bullenmarkts?
Von Al RootBarron’sÜbersetzung: Laura Markus
Die Tesla-Aktie hat im späten Handel am Freitag um 4,3 Prozent zugelegt und damit den S&P 500 und den Nasdaq Composite übertroffen, die um 1,5 Prozent bzw. 1,1 Prozent gestiegen sind. Auch die Aktien anderer Autohersteller verzeichneten Kursgewinne. Die Aktie von General Motors ist um 4,2 Prozent gestiegen. Die Ford-Aktie hat um 2,9 Prozent zugelegt.
Der vielleicht unerwartete Grund für diese Kursgewinne ist, dass die Arbeitslosigkeit im Mai gestiegen ist. Die am Freitag gemeldete US-Arbeitslosenquote ist von 3,4 auf 3,7 Prozent gestiegen und lag damit höher als die von Ökonomen erwarteten 3,5 Prozent.
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Die meisten Menschen brauchen einen Job, um ein Auto zu kaufen, aber der Markt scheint den Beschäftigungsbericht für Mai zu mögen, der auch Daten zu Löhnen enthielt. Das Lohnwachstum war gering, und die steigende Arbeitslosigkeit kann ein Zeichen für künftig schwächere Verbraucherausgaben sein. Die Gesamtentwicklung scheint zu rechtfertigen, dass die Federal Reserve ihr Zinserhöhungsprogramm zur Bekämpfung der Inflation pausiert.
Zinsen wirken sich auf Autoaktien stärker aus als auf andere, weil die meisten Autos mit Finanzierung gekauft werden und höhere Zinsen die monatlichen Zahlungen erhöhen – ein Problem, auf das Tesla-Chef Elon Musk kürzlich hingewiesen hat.
Der andere Grund, warum sich die Tesla-Aktie so gut entwickelt, ist ein Golden Cross (Goldenes Kreuz). Dabei handelt es sich um ein bullisches Muster, auf das Trader achten. Es tritt auf, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen längerfristigen gleitenden Durchschnitt kreuzt.
Der gleitende 15-Tage-Durchschnitt der Tesla-Aktie hat am Donnerstag gerade seinen 50-Tage-Durchschnitt gekreuzt. Das ist Anfang Februar schon einmal passiert. Nach der Kreuzung im Februar legte die Tesla-Aktie in den folgenden 3 Wochen um etwa 7 Prozent zu, bis der gleitende 15-Tage-Durchschnitt wieder nachgab.
Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt von Tesla hat den gleitenden 100-Tage-Durchschnitt bereits im März gekreuzt. Seitdem ist die Aktie um rund 13 Prozent gestiegen.
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Das Golden Cross entsteht in der Regel, wenn der 50-Tage-Durchschnitt den 200-Tage-Durchschnitt überkreuzt. Das war bei Tesla Ende 2019 der Fall, als eine Aktie etwa 23 Dollar kostete. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt lag bis Mitte 2022 durchgehend über dem 200-Tage-Durchschnitt, als die Aktie über 300 Dollar notierte.
Wenn der gleitende 50-Tage-Durchschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt, spricht man von einem Death Cross (Todeskreuz). Die Tesla-Aktie wurde bei fast 100 Dollar gehandelt als die 50-Tage-Linie unter dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt lag.
Kreuzungen und gleitende Durchschnitte sind lediglich Handelsbeobachtungen. Und sie decken sich oft mit dem, was fundamental orientierte Anleger bereits wissen. Im Fall von Tesla haben steigende Zinssätze und mehr Wettbewerb bei Elektrofahrzeugen die Wachstumsraten und Gewinnmargen unter Druck gesetzt. Dennoch können Kreuzungen auch Kauf- und Verkaufsdruck von Anlegern erzeugen, die sich an diesen Daten orientieren.
Was Ford und GM betrifft, so hat der gleitende 15-Tage-Durchschnitt der Ford-Aktie den 50-Tage-Durchschnitt noch nicht gekreuzt, aber er ist sehr nah dran. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt hat auch die 100-Tage-Marke noch nicht gekreuzt. Das gilt auch für die GM-Aktie.
Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt der Ford- und GM-Aktien hat Ende 2020 die 200-Tage-Linie deutlich überschritten. Das hat bis Ende 2021 angehalten. Beide Aktien haben sich in diesem Zeitraum gut entwickelt.
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