Eurovision Song Contest 2024: Kaleen ravet sich ins Finale!

11 Tage vor
Eurovision Song Contest 2024: Kaleen ravet sich ins Finale!

16 Acts haben im zweiten Semifinale des Eurovision Song Contests 2024 um einen Platz im großen Finale gesungen. Unter ihnen waren die Mitfavoriten aus der Schweiz und den Niederlanden sowie die österreichische Hoffnung Kaleen. Einmal mehr wurde klar: Schweden liebt den ESC!

Song Contest 2024 - Figure 1
Foto FM4

Das erste Semifinale am Dienstag wurde vom Favoriten Baby Lasagna aus Kroatien dominiert. Beim zweiten Semifinale waren nun die Blicke auf die Schweiz und die Niederlande gerichtet. Laut Buchmacher:innen könnte die Schweiz mit Nemos Pop-Rap-Oper „The Code“ Kroatien am ehesten den Sieg streitig machen.

Wenn Nemo im Rock über die Bühne hüpft und von der Drehscheibe, die verdächtig nach Tagada aussieht, durchgewirbelt wird, dann wird klar: Das ist Eurovision! Das binäre Geschlechtssystem hat Nemo mit „The Code“ schon geknackt, als könnte der ESC-Sieg fällig sein. Es ist angerichtet für das Duell Kroatien gegen Schweiz. Wobei auch TikTok-Star Joost Klein nicht abzuschreiben ist.

Klein hat seine überdrehte Inszenierung als „Europapa“ auf die Bühne gebracht, samt flashiger Dance-LED-Show und - das eine kleine Überraschung - emotionalem Abschluss. Zu erwähnen an der Stelle: Mit dem Hexenzirkelauftritt im ersten Semifinale hat sich Bambi Thug aus Irland in die Herzen der Fans gesungen und in den Wettquoten nach oben gehext. Bambi Thug zählt nun zum erweiterten Favoritenkreis.

Zum siebten Mal in der ESC-Geschichte muss Schweden den Contest austragen. Dass sich die Schweden damit auskennen, haben sie auch im zweiten Semifinale bewiesen. Es ist schwedische Präzisionsarbeit, manchmal vielleicht schon zu perfekt, sehr berechnend, aber am Ende halt doch eine gute Show. So bekamen wir im zweiten Semifinale vor allem Eurovision-Legenden zu sehen.

Die drei Siegerinnen Helena Paparizou (Griechenland 2005), Sertab Ener (Türkei 2003) und Charlotte Perrelli (Schweden 1999) luden zum großen Sing-Along. Außerdem erfuhren wir, wie ABBAS Sieg Brighton verändert hat und haben einen Blick auf Acts geworfen, die bereits im Vorentscheid der jeweiligen Länder rausgeflogen sind (Scooter!).

„Wir lieben Eurovision“

Die neugegründete Ravenation Österreich kann aufatmen: Kaleen hat es ins Finale des Eurovision Song Contests 2024 geschafft. Rave kann als Leitkultur verankert werden. Kaleens Song „We Will Rave“ fällt zwar in die Kategorie Eurovision-Reißbrett, er stammt aus skandinavischer Writerhand, aber die Dancenummer beschert Österreich den zweiten Finaleinzug in Folge. Es war ein gelungener Auftritt der 29-jährigen Kaleen.

Wie schon die ganze ESC-Saison über präsentiert Kaleen sich vorbereitet, jeder Move sitzt. Die stimmlichen Probleme, die es noch während den Pre-Partys gab, sind auch weitestgehend im Griff. Ein wirklicher Rave sieht zwar anders aus, aber Rave darf man hier ohnehin nicht wörtlich nehmen. Kaleen selbst erzählt in Interviews, dass sie noch nie auf einem Rave war und ihren Song eher als eine Gute-Laune-Dancenummer betrachtet, die auch am Frühstückstisch funktionieren soll. Jedes Land bekommt den Rave, den es verdient.

ORF/Roman Zach-Kiesling

Kaleen schafft den Einzug in das Finale des Eurovision Song Contets 2024.

Einige ESC-Fans sollen bereits genug von Köttbullar, Knäckebröd und der schwedischen Eurovision-Maschinerie haben. Wäre da nicht Petra Mede, die auch im zweiten Semifinale das macht, was sie am besten kann: Petra Mede. Gemeinsam mit Co-Host Marlin Åkerman eröffnete sie das Semifinale im Solarium.

Dass manche Fans den Schweden schon überdrüssig sind, wissen aber auch die Produzent:innen. Sie lassen Ackerman und Mede sich singend für die schwedischen Erfolge entschuldigen. Die Botschaft: „Wir können nicht anders als gewinnen. Wir lieben Eurovision einfach.“ Als zweites Friedensangebot durfte dann auch der im letzten Jahr zweitplatzierte Käärijä aus Finnland auf die Bühne. Viele hätten den diesjährigen Song Contest ja lieber im schwedischen Nachbarland Finnland gesehen.

Am Tag des ESC, dem 11. Mai 2024, präsentieren Alica Ouschan und Philipp Emberger „Die FM4 Warm-up Show“ (19-20:45 Uhr), bevor Jan Böhmermann und Olli Schulz aus Malmö den „Song Contest Live“ auf FM4 kommentieren (20:45-01:00 Uhr).

Buhrufe, Applaus und die Politik

Schon Monate bevor der diesjährige Eurovision Song Contest überhaupt losging, war klar, dass sich die Europäische Rundfunkunion (EBU) dieses Jahr schwer tun würde, den Anspruch eines unpolitischen Musikwettbewerbs aufrechtzuerhalten.

Bereits nach dem ersten Semifinale musste die EBU eingreifen. Der schwedische Sänger und frühere ESC-Kandidat Eric Saade (2011) wurde gerügt. Bei seiner Eröffnungsnummer hatte der Sänger, dessen Vater libanesischer Palästinenser ist, das traditionelle Palästinensertuch Keffiyeh um das Handgelenk gebunden. Die EBU interpretierte das als Anspielung auf den Nahostkonflikt und „bedauerte“ das politische Symbol. Eric Saade konterte auf Instagram und erklärte, er habe nur seine Herkunft zeigen wollen. Dass die EBU das als politisches Symbol einstuft, „sagt mehr über sie als über mich“.

Mit dem Auftritt Israels im zweiten Semifinale stand die große politische Bewährungsprobe aber ohnehin noch bevor. Die israelische Künstlerin Eden Goland schaffte es mit ihrem Song „Hurricane“, der bereits im Vorfeld für Diskussionen sorgte, ins Finale. Jedoch schlug ihr aus der Halle nicht sonderlich viel Sympathie entgegen. Ihr Auftritt wurde hörbar begleitet von Unruhe und Unmut im Publikum. In der Halle waren Buhrufe zu hören, die wiederum von Applaus gekontert wurden.

Großes Finale live am Samstag!

Nun kennen wir alle Acts, die am Samstag im großen Finale um die ESC-Trophäe singen werden: Armenien, Estland, Georgien, Griechenland, Israel, Lettland, Niederlande, Norwegen, Schweiz und Österreich. Die Heimreise antreten müssen Albanien, Tschechien, Dänemark, Malta, San Marino und, durchaus überraschend, Belgien.

Mit dabei am Samstag sind dann Jan Böhmermann & Olli Schulz. Die beiden kommentieren live das Finale im Videostream auf fm4.orf.at! Hier findet ihr noch eine Übersicht, wie ihr den ESC 2024 mit Kommentar von Böhmermann & Schulz sehen könnt!

Publiziert am 10.05.2024

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