Verhaltensökonom: Nobelpreisträger Daniel Kahneman ist gestorben

Daniel Kahneman

Kahneman galt als einer der einflussreichsten Psychologen der Welt. Seine Forschung verknüpfte Erkenntnisse aus der Psychologie mit den Wirtschaftswissenschaften. Damit legte er gemeinsam mit dem israelischen Wissenschaftler Amos Tversky die Grundlagen der Verhaltensökonomik. 

Der Harvard-Professor Steven Pinker nannte Kahneman in einem Interview mit dem „Guardian“ von 2014 den „einflussreichsten lebenden Psychologen der Welt“. Seine Arbeit sei „monumental in der Geschichte des Denkens“.

Kahneman berücksichtigte die Tatsache, dass Menschen unvernünftig und unwirtschaftlich sein können, in wirtschaftswissenschaftlichen Modellen. Wo sich die volkswirtschaftliche Theorie zuvor vor allem am Menschenbild des rationalen „Homo oeconomicus“ orientierte, zog mit seiner Forschung das Bauchgefühl in die Wirtschaftswissenschaften ein.

Einem breiteren Publikum wurde er insbesondere durch seinen 2011 erschienenen Bestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“ bekannt. Er kann als Quintessenz seiner jahrzehntelangen Forschung gelesen werden.

2002 gewann er für seine Forschung gemeinsam mit Vernon L. Smith den Wirtschaftsnobelpreis.

Kahneman starb am 27. März. Zunächst berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf seine Stieftochter Deborah Treisman. 

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