Feiertag: Christi Himmelfahrt: Auftakt für Pfingsten

11 Tage vor

Feiertag

Zu Pfingsten feiern Christinnen und Christen die Aussendung des Heiligen Geistes, aber schon die neun Tage zuvor laden dazu ein, sich darauf einzustimmen. Das Fest Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach dem Ostersonntag begangen und fällt immer auf einen Donnerstag.

Christi Himmelfahrt Feiertag - Figure 1
Foto ORF Religion

Online seit heute, 16.09 Uhr

In Österreich ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag. Festgottesdienste gibt es in allen Pfarrgemeinden und auch den Domkirchen des Landes, so etwa um 10.15 Uhr mit Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom und um 10.00 Uhr im Salzburger Dom mit Erzbischof Franz Lackner. In besonderes Brauchtum pflegen einige Tiroler und Kärntner Pfarren: Beim sogenannten „Heiland-Aufziehen“ oder dem „Engeletanz“ gibt es dort den „zum Himmel schwebende Christus zum Anschauen“.

Das Hochfest zählt zu den ältesten christlichen Festen. Gefeiert wird die leibliche Aufnahme Jesu in den Himmel, womit die Gläubigen den österlichen Glauben an seine Auferstehung bekräftigen. Mit dem christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt beginnt auch die Pfingstnovene, ein neuntägiges Gebet, das auf Pfingsten hinführt.

Ursprung in der Apostelgeschichte

Der Ursprung findet sich bereits in der Apostelgeschichte: Im ersten Kapitel (Apg 1,1-1,3) wird die Himmelfahrt Jesu erzählt, und im Anschluss daran heißt es über die Apostel: „Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1,14) Dass Christi Himmelfahrt als Vorbereitung auf das Pfingstfest diente und dient, sieht man an vielen alten Texten und Gebeten zum Heiligen Geist.

Mosaik von Christi Himmelfahrt, Agia-Sophia-Kirche in Thessaloniki, Griechenland, 9. Jahrhundert Beliebtes Motiv in der Kunst

Über die Jahrhunderte wurde Christi Himmelfahrt auch vielfach zu einem Motiv der religiösen Kunst, wobei die Art der Darstellung je nach künstlerischer Epoche variiert. Es gibt Abbildungen, auf denen Christus von der Hand Gottes in Empfang genommen wird. In späteren Darstellungen umgibt ihn eine Mandorla (Glorienschein, der die ganze Figur einschließt) und er wird von Engeln in den Himmel getragen.

Im Mittelalter gab es den Brauch, eine Christusstatue durch ein „Heiliggeistloch, ein Loch in der Kirchendecke, hinaufzuziehen und danach Blumen und Heiligenbildchen auf die Gläubigen herabregnen zu lassen.

Entwicklung zu eigenständigem Fest

Die Feier der Himmelfahrt Christi war in den ersten Jahrhunderten mit dem Pfingstfest verbunden. Seit dem 4. Jahrhundert entwickelte sich ein eigenständiges Fest zehn Tage davor. In einigen Regionen werden die drei Tage vor Christi Himmelfahrt als sogenannte „Bitttage“ gefeiert, bei Prozessionen durch Felder oder Weinberge wird für eine gute Ernte gebetet. Auf Christi Himmelfahrt folgt die neuntägige Vorbereitungszeit auf das Pfingstfest (Pfingstnovene).

Nach der Erklärung des katholischen Weltkatechismus bezeichnet die Himmelfahrt den „endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit“. Das wird in der Sprache der Bibel durch die Rede von der Wolke und vom Himmel ausgedrückt.

Die Zahl 40

Die Festlegung auf den 40. Tag nach Ostern geht auf die Apostelgeschichte in der Bibel zurück, wo es heißt, dass Jesus den Aposteln 40 Tage hindurch erschienen sei und vom Reich Gottes gesprochen habe. Nach der letzten Begegnung Jesu mit seinen Jüngern wurde dieser „vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apg 1,9).

Die Zahl 40 hat eine besondere Bedeutung und kommt in der Bibel oft vor, um die Zwischenzeit vor einem Neubeginn darzustellen: Die Israeliten wandern 40 Tage in der Wüste, 40 Tage dauert die Versuchung Jesu in der Wüste.

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