Mega-Aktienrückkauf: Apple-Chef Tim Cook beruhigt Investoren mit ...

17 Tage vor

Trotz Umsatzrückgängen und iPhone-Schwäche lief das Quartal für Apple weniger schlimm als von vielen befürchtet. Konzernchef Tim Cook erwartet nun die Rückkehr zum Wachstum – und will den eigenen Aktionären so viel Geld zuschieben wie nie zuvor.

Apple-Aktie - Figure 1
Foto manager-magazin.de

03.05.2024, 06.33 Uhr

Optimistisch: Apple-Chef Tim Cook, umgeben von seinen Leibwächtern, bei einem Besuch in Vietman

Foto: Nhac Nguyen / AFP

Investoren hatten zuletzt häufiger ein mulmiges Gefühl, bevor Apple-Boss Tim Cook (63) seine Quartalszahlen präsentierte. Probleme im wichtigen Markt China sowie regulatorischer Druck in den USA und Europa hatten in den vergangenen Wochen die Stimmung getrübt. Außerdem hat Cook den Techrivalen Microsoft und Google in Sachen künstlicher Intelligenz (KI) bislang wenig entgegenzusetzen. Von einem „rauen Quartal“, sprachen Analysten im Vorfeld.

Und tatsächlich meldete Cook abermals sinkende Umsätze – beim wichtigsten Produkt, dem iPhone, sogar um mehr als zehn Prozent. Doch die Rückgänge waren insgesamt weniger schlimm als erwartet und Cook mühte sich um einen optimistischen Ausblick. Und als Bonus kündigte er gleich auch das größte Aktienrückkaufprogramm der Firmengeschichte an: 110 Milliarden Dollar will Cook den eigenen Aktionären für deren Papiere zuschieben, dazu eine um 4 Prozent höhere Dividende.

Der angekündigte Geldregen verfehlte sein Ziel nicht: Die Apple-Aktie, die seit Beginn des Jahres deutlich gesunken war, stieg im nachbörslichen US-Handel um 7 Prozent.

In den ersten drei Monaten des Jahres, offiziell Apples zweites Geschäftsquartal, schrumpften die Konzernumsätze auf 90,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte Apple noch 94,8 Milliarden Dollar umgesetzt. Experten hatten zuvor mit einem Rückgang auf 90,01 Milliarden Dollar gerechnet. Ein robustes Dienstleistungsgeschäft und der Verkaufserfolg neuer Laptop-Modelle lassen Cook nun hoffen. Nach fünf Umsatzrückgängen in sechs Quartalen sei die Talsohle durchschritten, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Für das aktuelle Sommerquartal stellte er ein niedriges einstelliges prozentuales Umsatzplus in Aussicht, auch das besser als von Analysten geschätzt.

Hochprofitabel ist der Konzern freilich immer noch: Der operative Gewinn lag bei 27,9 Milliarden Dollar, nur 1,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Und unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 23,6 Milliarden Dollar.

Schwächen beim iPhone

Sorgen bereitete Apple im Berichtszeitraum erneut das iPhone, das die Hälfte der Konzernerlöse beisteuert. Es muss sich gegen die verschärfte Konkurrenz von Samsung und Huawei bewähren. Apples Einnahmen aus Smartphone-Verkäufen fielen um mehr als zehn Prozent auf 45,96 Milliarden Dollar. Das ist der größte Rückgang seit der Corona-Pandemie. Im wichtigen und hart umkämpften chinesischen Markt sei der Absatz jedoch gestiegen, betonte Cook. Daher fiel der Umsatzrückgang in der Volksrepublik mit 8,1 Prozent ebenfalls geringer aus als befürchtet.

"Ich habe ein gutes Gefühl zu China", sagte Cook. "Ich denke eher langfristig als nur an die nächste Woche oder so."

Ebenfalls rückläufig war der Umsatz mit iPads, der auf 5,6 Milliarden Dollar zurückging (nach 6,7 Milliarden Dollar im Vorjahr); auf einer Veranstaltung am 7. Mai will der Konzern voraussichtlich eine neue iPad-Generation vorstellen. Man werde dort und auf der Entwicklerkonferenz im Juni "große Pläne" verkünden, erklärte Cook nun.

Die Erlöse aus dem Dienstleistungsgeschäft, zu dem unter anderem der Streaming-Dienst Apple TV+ gehört, wuchsen dagegen überraschend deutlich auf 23,9 Milliarden Dollar. Und bei den Mac-Rechnern blieb der befürchtete Umsatzschwund aus. Stattdessen stiegen die Einnahmen auf 7,5 Milliarden Dollar. „Die Triebfeder waren die neuen MacBook Air mit dem M3-Chip“, sagte Firmenchef Cook. „Etwa die Hälfte unserer MacBook Air-Käufer in diesem Quartal waren Mac-Neulinge.“

Hoffnungsträger KI

Bei der Präsentation in der kommenden Woche und im Juni könnte Cook auch erste neue KI-Funktionen ankündigen. Im Umfeld der Quartalszahlen hielt er sich dazu bedeckt. "Wir bleiben sehr optimistisch, was unsere Chancen im Bereich der Generativen KI angeht", sagte er lediglich am Donnerstag. Sein Unternehmen investiere stark in diesem Bereich. Zu Medienberichten, Apple wolle dabei auch auf die Technologie des ChatGPT-Entwicklers OpenAI oder auf die KI "Gemini" der Alphabet-Tochter Google zurückgreifen, sagte nichts.

Die KI-Einbindung könnte der kommenden iPhone-Generation einen Nachfrageschub bescheren, prognostizierte Analyst Toni Sacconaghi vom Vermögensverwalter Bernstein. Dies gelte auch für China, wo Apple zuletzt Marktanteile an die lokale Konkurrenz verloren hatte. Die dortigen Kunden machten ihre Kaufentscheidungen oft von neuen Funktionen abhängig.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche